Gängige Praxis in der kommunalen Abwasserbehandlung ist das aerobe Belebtschlammverfahren. Hier wird das Abwasser, welches aus Wohnsiedlungen und der Industrie zugeleitet wird, dahingehend behandelt, dass es direkt in naheliegende Gewässer schadlos eingeleitet werden kann. In der Praxis funktioniert die Behandlung sehr gut, doch fallen mit der Behandlungsmethodik auch negative Aspekte an. Die Reinigung der organischen Frachten sowie Reduktion von Stickstoff und Phosphor benötigen hohe Energieaufwendungen für die Belüftung der Becken in Form von Strom. Weiter verbleiben, durch die während des Reinigungsprozesses wachsende Biologie, Reststoffe im sogenannten Klärschlamm, der bei den Kläranlagen als Primärschlamm und Überschussschlamm anfällt. Die energetische Nutzung der Klärschlämme erfolgt in der Regel erst ab einer Anlagengröße von 10.000 EGW (Einwohnergleichwerten) mittels Nutzung von Faultürmen.
Dabei gibt es bereits auch andere Ansätze der anaeroben Abwasservorbehandlung. Hierbei wird die organische Fracht vor der aeroben Endreinigung bis zu 80 % in wertvolles Klärgas umgewandelt. Hierdurch wird die aerobe Endreinigung deutlich entlastet und reduziert den Sauerstoffbedarf und die somit erforderliche Kompressor-Leistung für die Belüftung der Behandlungsbecken. Durch den anaeroben Abbau von organischen Frachten innerhalb der Vorbehandlung gelangt nur noch ein Bruchteil der organischen Fracht in die aerobe Endreinigungsstufe. Folglich wird die Produktion von Überschussschlamm deutlich reduziert, bei gleichbleibenden Reinigungsleistungen der aeroben Prozessstufe.
Das wesentliche Thema der Vorschaltung von anaeroben Vorbehandlungen ist die Temperatur des zulaufenden Abwassers um ca. zehn Grad Celsius. Gewöhnlich arbeiten anaerobe System im mesophilen Temperaturbereich um 38 Grad Celsius.
Wir seitens FlexBio haben das Problem gelöst und nutzen unseren Festbettreaktor, um die anaerobe Biologie im Reaktor zu fixieren und damit die Generationszeiten der Biologie von Betriebstemperaturen unabhängig zu machen.
Erste Versuche mit unseren mobilen Versuchsanlagen zeigten hohe Durchsatzleistungen bei einer Verweildauer von vier Stunden, einer Betriebstemperatur um 14 Grad und einem CSB-Abbaugrad von 60 %.
Kläranlagen bis zu einer Größe von 50.000 EWG können dank unseres Plug-and-Play-Systems schnell nachgerüstet werden und erlauben Kommunen energieeffizienter die Abwasserbehandlung zu gestalten.